Gedanken über die Endzeit


Das sagt die Bibel bei Lukas, 21,6-36 zur Endzeit:

Es werden Tage kommen, da kein Stein auf dem andern bleibt, jeder wird herausgebrochen werden.
Sie fragten ihn: Meister, wann wird das sein, und was für ein Zeichen zeigt an, wann dies geschehen wird?

Er aber sprach: Seht euch vor, dass ihr nicht in die Irre geführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist gekommen! Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr aber von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht! Denn das muss zuvor geschehen, aber das Ende kommt noch nicht so bald.

Dann sagte er zu ihnen: Erheben wird sich Volk gegen Volk und Reich gegen Reich, gewaltige Erdbeben wird es geben und da und dort Seuchen und Hungersnöte, furchtbare Dinge werden geschehen und vom Himmel her gewaltige Zeichen erscheinen.

Bevor aber dies alles geschieht, werden sie gegen euch vorgehen und euch verfolgen, euch an die Synagogen und ins Gefängnis ausliefern, vor Könige und Statthalter führen um meines Namens willen. Es wird dazu kommen, dass ihr Zeugnis ablegen müsst. Verlasst euch darauf, dass ihr euch nicht im voraus um eure Verteidigung kümmern müsst, denn ich selbst werde euch eine Sprache und Weisheit geben, der alle eure Gegner nicht widerstehen und widersprechen können.
Ihr werdet sogar von Eltern und Geschwistern, von Verwandten und Freunden ausgeliefert werden, und manche von euch werden sie in den Tod schicken. Und ihr werdet gehasst werden von allen um meines Namens willen.
Doch kein Haar von eurem Kopf wird verloren gehen. Durch eure Standhaftigkeit werdet ihr euer Leben gewinnen.

Wenn ihr aber Jerusalem von Heeren umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahegekommen ist. Dann sollen die in Judäa in die Berge fliehen; und die in der Stadt sollen hinausgehen und die auf dem Land nicht hineingehen. Denn das sind die Tage der Vergeltung, da alles erfüllt wird, was geschrieben steht.

Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird sein auf Erden und Zorn über diesem Volk. Und durch die Schärfe des Schwertes werden sie fallen und als Kriegsgefangene unter alle Völker zerstreut werden, und Jerusalem wird von den Völkern mit Füssen getreten werden, bis die Zeiten der Völker sich erfüllt haben.

Und es werden Zeichen erscheinen an Sonne und Mond und Sternen und auf Erden ein Bangen unter den Völkern, die weder ein noch aus wissen vor dem Tosen und Wogen des Meeres. Und den Menschen schwindet das Leben vor Furcht und in banger Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen. Denn die Himmelskräfte werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Menschensohn kommen sehen auf einer Wolke mit großer Macht und Herrlichkeit. Wenn aber das zu geschehen beginnt, richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht.

Und er erzählte ihnen ein Gleichnis:
Seht den Feigenbaum und alle anderen Bäume! Wenn sie ausschlagen, und ihr seht es, wisst ihr von selbst, dass der Sommer schon nahe ist. Genau so sollt ihr, wenn ihr dies alles geschehen seht, wissen, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen,
ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bevor dies alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

Gebt acht auf euch, dass euer Herz nicht schwer werde von Rausch und Trunkenheit und Sorge ums Leben und dass jener Tag nicht jäh über euch kom-me wie eine Schlinge. Denn er wird über alle hereinbrechen, die den Erdkreis bewohnen. Seid also alle-zeit wachsam und betet, damit ihr die Kraft bekommt, all dem zu entrinnen, was geschehen wird, und vor den Menschensohn zu gelangen.

In der Offenbarung Johannes steht in Kapitel 6 geschrieben:

Und ich schaute: Als das Lamm das erste der sieben Siegel öffnete, da hörte ich das erste der vier Wesen wie eine Donnerstimme sagen: Komm!

Und ich schaute: Und siehe, ein weißes Pferd, und der auf ihm saß, hielt einen Bogen, und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog als Sieger aus, um zu siegen.
Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Wesen sagen: Komm!
Und ein anderes Pferd kam hervor, ein feuerrotes; und dem, der auf ihm saß, wurde die Macht verliehen, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie einander niedermetzelten. Und ein großes Schwert wurde ihm gegeben.
Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Wesen sagen: Komm! Und ich schaute: Und siehe, ein schwarzes Pferd, und der auf ihm saß, hielt eine Waage in seiner Hand.
Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Wesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar! Und drei Maß Gerste für einen Denar! Doch dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!
Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Wesens, das sprach: Komm!

Und ich schaute: Und siehe, ein fahles Pferd, und der Name dessen, der auf ihm saß, war 'Tod', und die Unterwelt zog mit ihm einher, und es wurde ihnen die Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert, Hunger und Pest und durch die wilden Tiere der Erde.
Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich am Fuß des Altars die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie abgelegt hatten.
Und sie schrien mit lauter Stimme: Wie lange noch, Herrscher, Heiliger und Wahrhaftiger, zögerst du, zu richten und unser Blut zu rächen an denen, die auf der Erde wohnen?
Und einem jeden von ihnen wurde ein weißes Gewand gegeben, und es wurde ihnen geboten, sich noch eine kurze Zeit zu gedulden, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder, die wie sie getötet werden sollten, in die Vollendung aufgenommen würden.

Und ich schaute: Als es das sechste Siegel öffnete, da gab es ein starkes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde wie die Winterfrüchte vom Feigenbaum, wenn er vom Sturmwind geschüttelt wird.
Und der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, und jeder Berg und jede Insel wurde von ihrem Platz gerückt.
Und die Könige der Erde, ihre Großen und ihre Befehlshaber, die Reichen und die Mächtigen und jeder, Sklave wie Freier, verbargen sich in den Höhlen und in den Felsen der Berge, und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und deckt uns zu vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn gekommen ist der große Tag ihres Zorns. Wer kann da bestehen?


Man stellt zwar jetzt von einer gewissen gelehrten Seite die Behauptung auf, dass das Evangelium Johannis nicht von seiner Hand geschrieben sei. Ich aber sage es, dass es von seiner Hand geschrieben ist. Freilich, solange er als Apostel mit Mir herumreiste, verfasste er nur Bruchstücke, indem er das Denkwürdigste aufzeichnete. Aber in seiner sogenannten Verbannung auf der Insel Patmos - die für ihn aber durchaus keine Verbannung war, indem ihn durch diesen Akt nur ein redlicher und machthabender Römer der Verfolgungswut der Juden entzogen hatte - konnte er in der euch schon aus dem Evangelium Johannes bekannten Feste des Griechen Cado, der zeitweilig auch in Jericho lebte, an der Seite der Maria unbeanstandet sein Evangelium in eine rechte Ordnung bringen und gab darin für die Nachwelt soviel kund, als sie zu ihrer Beseligung nötig hat. Von allem andern aber sagte er am Ende, dass Ich noch gar vieles getan und gelehrt habe, was nicht in diesem Buche geschrieben ist, und würde jemand das in die Bücher schreiben, so würde solches die Welt nicht fassen. Und mit dieser triftigen Bemerkung schloss er sein Evangelium - nahe gerade um die Zeit, als Jerusalem von den Römern zerstört wurde, worauf Johannes noch eine geraume Zeit lebte und seine Gesichte unter dem Titel 'Offenbarung Johannis' aufs Pergament brachte.

[Himmelsgaben Band 3__64.03.22.b,11]

Erläuterung der 12. bis 16. Verse des 16. Kapitels der Offenbarung Johannis: Du aber verstehst noch nicht den "sechsten Engel", so wie du auch die anderen nicht verstehst. Daher will Ich dir diesen "sechsten Engel" ein wenig beleuchten, auf dass du einsehest, was das Werk dieses Engels anzeigt. - Und so höre denn: Dieser Engel "goss seine Schale über den ganzen Strom Euphrat aus. Und dessen Wasser vertrocknete, auf dass da bereitet würde der Weg den Königen vom Aufgang der Sonne." Der "Engel" ist Mein Wille. Und die "Schale" ist Meine Erbarmung. Und was "ausgegossen" wird - ist Meine Gnade. Der große "Strom Euphrat" ist das Falsche und Böse der Welt, das die große Hure Babels oder der eigentliche Widerchrist angerichtet hat unter allen Völkern der Erde und das da völlig gleicht dem großen Gebirgsstrome Asiens, der da zu öfteren Malen anschwillt, seine Ufer nicht selten mehrere Ellen hoch überflutet und die größten Verheerungen anrichtet und so das Land auf vielen Stellen versandet und zur öden Wüste macht. Und wie dieser Naturstrom böse wirkt, also wirkt auch der arge geistige Strom, der von dem Munde der Hure ausgeht, Böses und Falsches im Lande des Geistes.

Über diesen bösen geistigen Strom also gießt der sechste Engel die Schale aus, dass er vertrockne und dann die rechten "Könige vom Aufgange der Sonne" wieder zu den Völkern der Erde gelangen möchten und nun auch gelangen werden. Diese "Könige" aber besagen die rechten und lebendigen Erkenntnisse aus dem Worte. Wird aber der "Drache" oder die "Hure" damit wohl zufrieden sein, so ihr Hauptstrom vertrocknen wird, wenn ihr Gericht, ihr Einfluss bei den Großen der Welt geschmälert, ja endlich ganz versiegen wird, wenn ihr Machtspruch unter den geweckten Völkern der Erde von der Wirkung sein wird wie das nächtliche Gesumse einer Mücke? O damit wird der "Drache" nicht zufrieden sein! - Er wird sich gar gewaltig ärgern und wird seine falschen Propheten aussenden, wie er selbst einer ist im vollsten Sinne. Und diese werden sein gleich drei "Fröschen", die zur Nachtzeit ganz gewaltig in den Sümpfen und Morästen quaken. Wer wohl sind so ganz eigentlich die "Frösche", diese "unreinen Geister", diese echten "Teufel"? - Ich brauche sie dir nicht namentlich aufzuführen, aber bezeichnen will Ich sie dir, dass du sie leicht erkennen wirst. Siehe, die "Frösche" sind die drei Hauptgesellschaften unter dem Szepter der Hure, die da in der Zeit sich überall hervortun und Demut, Entsagung und die allerstrengste Buße predigen und rufen die "Könige" und die Großen um Aufnahme und Beistand an, auf dass sie dann leichter herrschen möchten über alle Kreaturen der Erde. Denn demütige, allem entsagende und somit büßende Völker sind leicht zu regieren und gewähren den Herrschern die größten Vorteile! Aber eben diese drei Gesellschaften sind selbst die herrschsüchtigsten und sind vorzugsweise der "Strom Euphrat", über den nun die Schale ausgegossen wird. Sie rüsten sich wohl zum "Kampfe am Tage Gottes". - Ich aber werde sie alle versammeln im Orte der ewigen Nacht, "Harmagedon". Und Mein Tag wird sie verschlingen auf immer - also wie der die Diener des Zeus verschlungen hat. Dieser große Tag aber ist schon da und breitet sich im verborgenen aus und kommt heimlich wie ein Dieb. Wohl euch, die ihr ihn erkannt habt und euch schon lange sonnet an seinen lebendigen Strahlen! Wehe aber denen, die dieser Tag unvorbereitet treffen wird! - Wahrlich, die Tiefe des Meeres mit einem Mühlsteine am Halse wäre ihnen besser denn dieser Tag, der euch schon so helle leuchtet zum ewigen Leben! Das ist der Sinn des "sechsten Engels"!

[Himmelsgaben Band 2__44.06.02,03-18]


Schon viele haben dieses prophetische Buch, das die Offenbarung genannt wird, ausgelegt; aber sie alle haben den inneren oder geistigen Sinn des Wortes nicht verstanden, und daher das einzelne darin auf die nacheinander folgenden Zustände der Kirche bezogen, womit sie sich aus der Kirchengeschichte bekannt gemacht haben; und überdies haben sie mehreres auf staatliche Zustände bezogen. Daher kommt es, dass es meistens Vermutungen sind, die keineswegs in einem solchen Lichte erscheinen können, dass man ihnen beipflichten könnte, als ob sie wahr wären; ebendarum hat man sie auch, nachdem man sie gelesen hatte, in das Gebiet der Meinungen verwiesen. Der Grund, warum die vorhandenen Erklärungen von solcher Art sind, ist der, weil sie, wie gesagt, nichts vom inneren oder geistigen Sinn des Wortes wussten, da doch alles, was in der Offenbarung geschrieben steht, in der gleichen Schreibart, wie die prophetischen Stücke des Alten Testaments, geschrieben ist; überhaupt in der gleichen Schreibart, wie alle Teile des Wortes. Das Wort im Buchstaben ist aber natürlich, hingegen in seinem Inneren ist es geistig, und was so beschaffen ist, das enthält einen Sinn, der gar nicht im Buchstaben erscheint. Was für ein Unterschied zwischen beiderlei Sinn stattfindet, kann aus demjenigen erhellen, was in dem Werkchen über das Weiße Pferd und im Anhang dazu aus den Himmlischen Geheimnissen gesagt und gezeigt wurde.

Aus diesem kann erhellen, dass die Offenbarung, ebenso wie die prophetischen Teile des Alten Testaments, weder im ganzen noch im einzelnen verstanden werden kann, wenn man den geistigen Sinn nicht weiß, und zudem wenn keine Offenbarung aus dem Himmel geschieht, wo das ganze Wort nach jenem Sinn verstanden wird. Dies wird die eigentliche Erklärung, die nun folgt bestätigen.

Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, Seinen Knechten anzuzeigen, was in Bälde geschehen soll, und die Er durch Seinen Engel, den Er sandte, Seinem Diener Johannes deutete. Der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er gesehen. Selig, wer da liest und welche hören die Worte der Weissagung, und halten, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.

"Offenbarung Jesu Christi" bedeutet eine Vorhersage über die letzten Zeiten der Kirche vom Herrn;
"die Gott ihm gab, Seinen Knechten anzuzeigen" bedeutet für diejenigen, die in den Wahrheiten aus dem Guten sind;
"was in Bälde geschehen soll" bedeutet, was gewiss geschehen wird;
"und durch Seinen Engel, den Er sandte, Seinem Diener Johannes deutete" bedeutet, was aus dem Himmel denjenigen geoffenbart wurde, die im Guten der Liebe sind;
"der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi" bedeutet denen, die das göttlich Wahre und das Göttliche des Herrn in Seinem Menschlichen von Herzen anerkennen;
"alles, was er gesehen hat" bedeutet, den bei ihnen erleuchteten Verstand;
"selig" bedeutet diejenigen, in denen der Himmel ist;
"wer da liest" bedeutet, dass sie innewerden;
"und welche hören die Worte der Weissagung" bedeutet, dass sie leben nach der Lehre des Himmels;
"und halten, was darin geschrieben ist", bedeutet aus dem Lustreiz der Liebe zum Wahren;
"denn die Zeit ist nahe" bedeutet einen solchen inwendigeren Zustand.

[Die Offenbarung des Johannes, Kapitel 1]







Sind Kriege, Hungersnöte und Krankheitsepidemien Zeichen
der Endzeit und der Apokalypse?


Jakob Lorber (* 22. Juli 1800 in Kanischa, Steiermark 24. August 1864 in Graz) war ein österreichischer Schriftsteller, Musiker und christlicher Mystiker. Sein Werk wird in der konfessionskundlichen Fachliteratur den Privatoffenbarungen zugeordnet; er selbst bezeichnete sich als "Schreibknecht Gottes".